Mehr Geld für Ferien, weniger für Krankenkasse
Herr und Frau Schweizer wollen in diesem Jahr mehr für Ferien, Freizeit und Kultur ausgeben. Sparen wollen sie bei der Krankenkasse, beim Auto und beim Telefonieren. Dies ergab eine repräsentative Studie von comparis.ch.
Jeder kennt das: Bevor das neue Jahr anbricht, überlegt man sich, was man im nächsten Jahr ändern will. Der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch hat bei 1’265 Personen in der ganzen Schweiz nachgefragt, wofür sie in diesem Jahr mehr oder weniger Geld ausgeben wollen. Die repräsentative Online-Umfrage hat das Marktforschungsinstitut Link Ende November 2015 durchgeführt.
Die Schweizer scheinen mit ihrer bisherigen Budgetnutzung grundsätzlich zufrieden zu sein: 2016 wollen die Befragten bei den elf vorgestellten Kategorien mehrheitlich etwa gleich viel ausgeben wie 2015. Spitzenreiter ist dabei der Bereich Körperpflegeprodukte: 84 Prozent aller Befragten planen, dafür genauso viel auszugeben wie im Vorjahr. Danach folgen die Kategorien Lebensmittel und Getränke sowie Gesundheitsprodukte (82 respektive 77 Prozent möchten in etwa gleich viel dafür ausgeben).
Weniger Krankenkassen-Prämien, mehr Freizeit und Kultur
Sparpotenzial sehen die Schweizer vor allem bei Budgetposten wie Krankenkassen-Prämien (28 Prozent), Telefon und Internet (22 Prozent) sowie Auto (21 Prozent). Die Ausgabenkategorien, die Herr und Frau Schweizer erhöhen wollen, lesen sich dagegen wie eine Wunschliste. Dort werden zuerst Ferien (30 Prozent) und dann Freizeit und Kultur (26 Prozent) genannt. «Es überrascht nicht, dass die meisten Menschen sich im neuen Jahr eher vornehmen, mehr in die Verwirklichung ihrer persönlichen Interessen und Wünsche zu investieren als in die Posten, die gefühlt sowieso anfallen», interpretiert Felix Schneuwly, Mediensprecher von comparis.ch, die Ergebnisse.
Verträumte Junge, realistische Ältere
Je älter man wird, desto eher möchte man für alle Kategorien gleich viel ausgeben wie im Vorjahr. «Man hat sein Budget schon gefunden. Die Jüngeren dagegen möchten je nach Kategorie mal mehr oder mal weniger ausgeben, sie spielen noch mit dem Budget», so Schneuwly. Bei den Krankenkassen-Prämien will jeder Dritte der Befragten bis 49 Jahre im nächsten Jahr weniger ausgeben. Bei den über 50-Jährigen ist es dagegen nur knapp jeder Fünfte. «Aus Erfahrung wissen wir, dass leider nur ein Teil der Versicherten durch die Wahl des optimalen Grundversicherungsmodells das individuelle Sparpotenzial ausschöpft», meint Schneuwly. Für die Ferien wollen 37 Prozent der unter 30-Jährigen mehr ausgeben, bei den über 50-Jährigen sind es nur 27 Prozent.
Weniger Restaurantbesuche im Tessin
Untersucht man die verschiedenen Sprachregionen der Schweiz, so wird deutlich, dass die Tessiner 2016 mit 22 Prozent häufiger bei Restaurantbesuchen sparen möchten als die Deutschschweizer (14 Prozent) oder Romands (13 Prozent). Von den Westschweizern wiederum sehen die meisten ein Sparpotenzial bei den Krankenkassen-Prämien. 32 Prozent der Befragten in der Romandie möchten ihre Krankenkassen-Budgets in diesem Jahr kürzen, während dies nur 27 Prozent der Deutschschweizer und lediglich 19 Prozent der Tessiner angaben.
Beim Vergleich der Geschlechter gibt es weitestgehend Gemeinsamkeiten. Es fällt jedoch auf, dass Frauen sich mit 13 Prozent eher vorgenommen haben, bei Lebensmitteln und Getränken zu sparen als die befragten Männer (7 Prozent).
pd / comparis.ch